Aktuelle Texte - Publikationen von Hartmut Krech

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Aktuelle Texte

Aufsätze und Kurzbeiträge zu aktuellen Themen

Die Auszeichnung eines Jugendfilms, der Motive aus den Karl-May-Romanen mit scheinbar authentischen Versatzstücken indianischer Kulturen vermischt, führte zu einer zweifelhaften Parteinahme prominenter Politiker für den meistübersetzten deutschen Schriftsteller Karl May.

In einem Kurzbeitrag für das Online-Journal Telepolis aus dem Heise-Verlag frage ich nach den Gründen für die andauernde Popularität des sächsischen Reiseschriftstellers.

Tatsächlich bedeuten seine Schriften keine »Aneignung« indigener Kulturen, wie von Verteidigern Karl Mays behauptet wird, sondern sie sind Erzeugnisse seiner Fantasie und Belesenheit. Wer Karl May angreift, greift keine indianischen Kulturen an.

Statt dessen gibt es deutliche Zeichen, dass May in seinem Spätwerk nicht nur das Überlegenheitsgefühl deutscher Auswanderer in den Kolonien förderte, sondern auch eine bestimmte Tendenz des deutschen Nationalcharakters traf, die bis heute fortdauert.

Die vermeintliche Idealisierung des »Indianers« durch Karl May verhindert im Gegenteil einen offenen kulturellen Austausch und eine Wertschätzung indigener Kulturen.




 
 
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